27. April 2024 Herzlich willkommen auf unserer Webseite.

Kein Gift im Garten (wirklich nicht!)

Sie heißen Roundup Express Unkrautfrei, Neudorf Unkrautlos Speed, Wolf Garten 2-in-1 Unkrautvernichter Plus. Sie lassen sich bequem im Internet kaufen, stehen im Baumarkt oder Gartenfachhandel bereit. Sie vernichten zuverlässig Moos im Rasen oder radieren Wildkräuter aus. Sie haben aber einen gewichtigen Nachteil: Ihr Einsatz im Kleingarten ist verboten. Egal, ob auf der Packung steht „ohne Glyphosat“ oder nicht.

Denn die Gartenordnung regelt es eindeutig unter Punkt 4.2:

Verbot von Herbiziden, Insektiziden und Pestiziden

Die Anwendung von chemischen Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln ist in Kleingärten und in der gesamten Kleingartenanlage verboten. Gleiches gilt für Rasendünger mit Unkraut und Moosvernichtern.

Die Vorschrift ist also eindeutiger formuliert als die Gesetzeslage (die sehr umfassend ist, eine Übersicht gibt es hier…). Verboten sind übrigens auch die „klassischen“ Hausmittel Essig und Salz – auch sie zählen zu den nicht erlaubten Pflanzenschutzmitteln.

Warum keine Chemie?

  • Sie wirkt auch auf andere Pflanzen und Tiere.
  • Sie überträgt sich auf Nachbargrundstücke.
  • Sie vergiftet das Grundwasser.
  • Sie landet auf Obst, Gemüse und Kräutern, die man in seinem Garten anbaut.
  • Chemie wirkt nur kurz – mehrjährige Pflanzen treiben wieder aus. Folge: Erneuter Einsatz von Chemie.
  • Und ganz wichtig: Ein Einsatz von chemischen Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln führt zur sofortigen Kündigung des Kleingartens.

Was also unternehmen gegen Girsch & Co.?

Für den Start diese Tipps:

  • Jäten. Am besten nach einem Regenschauer – der Boden ist aufgeweicht, viele Pflanzen lassen sich ohne Werkzeug mit Wurzeln herausziehen. 
  • Bodendecker pflanzen. Sie nehmen nicht erwünschten Wildkräutern das Licht.
  • Kochendes Wasser (etwa bei Lücken zwischen Gehwegplatten). Ist einfach und schnell erledigt.
  • Vertikutieren. Ist aufwändig, entfernt aber nachhaltig das Moos aus dem Rasen (wenn es denn wirklich stört).

An noch mehr Tipps und Hinweisen arbeiten wir ;-).

Wer jetzt schon tiefer in das Thema einsteigen möchte: In Bremen gibt es einen Pflanzenschutzdienst des „Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen“. Er schreibt auf seiner Internetseite:

Der Pflanzenschutz umfasst viel mehr als nur die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. Für Gärtner gilt es, die Pflanzen so zu kultivieren, das die möglichst widerstandsfähig sind und die Wahrscheinlichkeit eines Befalls gering ist. Dazu ist ein gehöriges Maß an Wissen notwendig, das kompakt in diesem Pflanzenschutz-Ratgeber aufbereitet wurde.

Der genannte Ratgeber ist auf der Seite zu bestellen (kostet 10,- Euro, sorry). Oder Ihr fragt eine unserer Fachberaterinnen nach Tipps und Hinweisen.